Kosmetik-Kit und Notrufknopf
Seit einer Woche fahren in der mexikanischen Großstadt Puebla rosa Frauentaxis.
Von Grisel Ojeda (2009-10-11)
Gut 5,8 Millionen Nuevos Pesos ca. (303.000 €) hat Kommunalregierung von Puebla für die 35 rosa Taxis ausgegeben, die von Frauen (und Kindern) genutzt werden dürfen. Die Kleinwagen sind mit einem GPS, einem mit einer Einsatzzentrale verbundenem Notrufknopf und einem Kosmetik-Kit ausgestattet, wie das Dezernat für Kommunikation und Transport der Stadt mitteilt.
In drei Schichten sind die Taxis, denen durchweg weibliche Vornamen gegeben wurden, rund um die Uhr im Einsatz. Am Steuer sitzen ausschließlich Frauen, die zuvor eine umfangreiche Schulung erhielten. Männer und männliche Jugendliche werden definitiv nicht befördert. Mit dieser Maßnahme will die Stadt den häufigen sexuellen Übergriffen auf weibliche Fahrgäste begegnen.
Diese werden nicht selten von Taxifahrern selbst begangen. Verbreitet ist auch, dass Taxifahrer ihre Opfer nicht zum angegebenen Ziel befördern, sondern in eine dem Opfer meist unbekannte Gegend, in der Komplizen warten, um sich über die weiblichen Fahrgäste herzumachen. Mit der Bereitstellung von 35 rosa Taxis, für die mehr als 60 zusätzliche Fahrerinnen eingestellt wurden, reiht sich Puebla in die Liste der Städte ein, in denen es solche Wagen schon gibt.
Neben New York, Beirut, Moskau, Dubai und London hat seit Februar 2009 auch extra Frauentaxis. In Mexiko ist Puebla die erste Stadt mit einem derartigen Service, während es in der Hauptstadt seit längerer Zeit bereits Frauen-Autobusse (Autobuses femininos) gibt, und seit etwa zehn Jahren nur für Frauen reservierte U-Bahnwaggons, in die man nur durch von Sicherheitskräften bewachte Absperrungen gelangt.
© Grisel Ojeda
© GeoWis (2009-10-11)